Der Legende nach fand der junge Hirte, Kadil, seine Ziegen eines Tages außergewöhnlich lebhaft vor. Anstatt ruhig im Unterholz zu grasen, sprangen sie wild tänzelnd durcheinander, und es dauerte lang, bis sie nachts zur Ruhe kamen.

Am nächsten Tag fiel Kadil auf, dass seine Tiere von einem kleinen Baum mit weißen Blüten und gelb-roten Kirschen fraßen. Da ihm das freudig erregte Verhalten seiner Ziegen gefiel, tat er es ihnen gleich und kaute auf den Beeren herum. Auch ihn überkam ein energetisiertes Glücksgefühl. Er füllte seine Taschen mit den kleinen roten Beeren und zeigte sie abends seiner Frau, die ihn anwies, die Früchte zur Bestimmung in ein nahe gelegenes Kloster zu bringen. Dort zeigte man sich den Beeren gegenüber unbeeindruckt und warf sie ins Feuer. Kurz darauf erfüllten verführerische Röstaromen den Raum, die die Neugierde der dortigen Mönche weckten. Sie zogen die Beeren aus den Flammen, zerdrückten sie und bereiteten daraus ein heißes Getränk. Als sie abends bei der Andacht ungewöhnlich aufmerksam waren, war Kaffee geboren.